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Eine Tagesfahrt ins Bayerische Oberland.

Zwei Schwerpunkte setzte Reinhold Gebhard, in dessen Händen Planung und Organisation lagen: die Geothermie-Bohrung in Geretsried und der Besuch
der Klosterkirche in Dietramszell.

Mit der Führung durch die Geothermie-Anlage der kanadischen Firma Eavor lernte ein Teil der Gruppe hochmoderne Umwelttechnologie kennen. Herr Rasper, ein Fachmann aus dem Bereich Bergbau, gab auf einem Rundgang durch die Anlage interessante Informationen. Über 4000 Meter tief führt eine Bohrung senkrecht in die geologische Formation des Alpenvorlandes. Von da aus werden in horizontalen „Loops“ Röhren mit drei Kilometer Länge durch massives Kalkgestein gebohrt. Die Temperatur in dieser Tiefe beträgt ca. 160⁰ C. Wasser wird durch Schleifen gepumpt und kommt mit ca. 120⁰C zurück an die Oberfläche. Die gewonnene Wärmeenergie kann für Fernheizungen oder zur Stromgewinnung genutzt werden. Da die Wärmevorräte aus dem Erdinneren nahezu unerschöpflich sind, steht umweltverträgliche Energie für viele Jahrzehnte zur Verfügung. Das Besondere an der Technologie von Eavor liegt darin, dass keine unterirdischen Wasserreservoirs ausgebeutet werden, sondern dass das Wasser in einem geschlossenen System stets wieder zurück gepumpt wird. Allerdings hat diese Form der Energiegewinnung auch seinen „Preis“. Über 250 Millionen Euro kostet das Projekt im Endausbau.

Den Reichtum des „Pfaffenwinkels“ an sakraler Kultur erkundete der zweite Teil der Gruppe mit dem Besuch der Marienwallfahrtskirche im Kloster Dietramszell. Als exzellenter Kenner gab Theo Sturm, ehemaliger KAB-Sekretär in dieser Gegend, Einblick in dieGeschichte des 1096 durch die Abtei
Tegernsee gegründeten Klosters. Um 1720 wurde die heutige Barockkirche in einer kaum zu übertreffenden Pracht gebaut. Nach der Auflösung des Klosters
in der Säkularisation im Jahre 1803 übernahm der Orden der Salesianerinnen 1858 Kirche und Wallfahrt.
Der Nachmittag gehörte einem Spaziergang durch die Parkanlage von Höhenried mit dem Schloss und dem Reha-Zentrum. Mit einer gemütlichen Kaffeepause am Ufer des Starnberger Sees endete die Fahrt der KAB-Gruppe. Er war ein Tag mit vielfältigen Eindrücken in einer harmonischen Gemeinschaft.

Text: Walter Leukam

Bilder: Reinhold Gebhard