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Wundervolle Adventfeier der KAB Zeitlarn

Die Adventsfeier am 07. Dezember war wieder der offizielle und feierliche
Programmabschluss des Kalenderjahres der KAB Zeitlarn. Im Advent bereiten
wir uns auf die Geburt von Jesus Christus vor. Zeit zum Innehalten durch die
traditionelle Zithermusik von Hildegard Islinger und Erich Scherr, die die
Adventsfeier eröffneten.
Der kommissarische Vorsitzende Reinhold Gebhard begrüßte die Anwesenden in
seiner gewohnt herzlichen Art im festlich geschmückten Saal. Es folgte eine
Schweigeminute für die fünf verstorbenen Mitglieder dieses Jahres.
Pfarrer Josef Schießl betonte, dass man Menschen aufrichten und beistehen
sollte, auch wenn sie weiter weg von uns sind. „Es gibt keine fremde Not. Nur
Not, die uns vor Augen geführt wird.“
Anita Zügner und Anita Hornung erzählten uns die Geschichte von den drei
merkwürdigen Gästen und einem neuen guten Stern. In Bethlehem trug sich eine
seltsame Geschichte zu, die in keinem Buch verzeichnet ist. Drei merkwürdige
Gestalten näherten sich dem Stall und traten ein. Die Erste sagte: „Ich bin die
Lebensfreude und ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen
haben. Sie haben keinen Spaß mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden.“
Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. „Es ist kalt in
dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen.“
Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten
Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe
trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. „Ich bin die Zeit“, sagte
die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Eigentlich gibt es
mich kaum noch. Die Zeit sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die
Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, Zeit
entsteht. Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort, wo man sie
teilt.“ Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die
Krippe. „Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil
es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer so viel
Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst.“ Dann kam die dritte Gestalt
an die Reihe. Die hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob
sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in
der Krippe trat, war es, als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das
Leben zugefügt haben musste. „Ich bin die Liebe“, sagte die Gestalt und strich
dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt.
Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig.“ Während die Liebe so
sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. „Wer
liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind, wie das
Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten
Boden fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt.“ Da knieten die
Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei
merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die
drei an, als ob es sie verstanden hätte. Plötzlich drehte sich die Liebe um und
sprach zu den Menschen, die dabeistanden: „Man wird dieses Kind zum Narren
machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen,
weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und
weil es seine Zeit und Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher
sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen, guten Stern, der
alles andere in den Schatten stellt.“ Darauf standen die drei Gestalten auf und
verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch
lange über diese rätselhaften Worte nach.
Anschließend gab es Kaffee, Glühwein und Weihnachtsgebäck. Die Stimmung war
gut und entspannt.
Mit einem kleinen Präsent wurde einigen engagierten Mitarbeitern und Gästen für
ihren besonderen Einsatz für den KAB-Ortsverband gedankt.
Beim Schlusswort bedankte sich Reinhold Gebhard bei allen Mitwirkenden und
wies auf die nächsten Veranstaltungstermine im neuen Jahr hin.

Text: Sandra Meier

Bilder: KAB