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Jubiläumsfeier in Wernberg.

Am 19. Oktober fand in Wernberg die Jubiläumsfeier anlässlich der Gründung der KAB vor 175 Jahren statt. Der Diözesanverband Regensburg hatte neben vielen Ehrengästen aus Kirche und Politik auch Delegationen aller 13 Kreisverbände, sowie zahlreiche ehemalige haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter zum Festakt geladen.

Generalvikar Msgr. Dr. Roland Batz, selbst ehemaliger KAB-Präses, feierte zusammen mit Diözesanpräses Stephan Rödl und in Konzelebration mit vielen KAB Kreispräsides den festlichen Jubiläumsgottesdienst in der St. Anna Kirche.

In seiner Predigt hob er hervor, wie wichtig es sei, sich auch im gesellschaftlichen und politischen Leben für christliche Werte einzusetzen. Seit ihrer Gründung 1849 in Regensburg St. Emmeram, zur Zeit der Industrialisierung, erfülle die KAB diese Funktion in der Arbeitswelt auf dem Fundament der „Katholischen Soziallehre“. Als sozialpolitischer Arm der Kirche orientiere sie sich an den Prinzipien der Personalität (jeder Mensch hat eine unantastbare Würde als Ebenbild Gottes), Solidarität und Subsidiarität (Jeder Mensch soll und darf eigenverantwortlich und selbstbestimmt sein Leben verwirklichen, außer er braucht Hilfe, dann muss das Prinzip der Solidarität greifen.).

Dr. Batz dankte den Mitgliedern der KAB herzlich, auch im Namen von Bischof Rudolf, für ihren Einsatz für diese drei Prinzipien. Er ermutigte sie, auch weiterhin Missstände anzuprangern, Stellung zu beziehen und sich zu engagieren, wie das aktuell zum Schutz des Sonntags geschehe. „175 Jahre KAB Regensburg, das bedeutet 175 Jahre Einsatz und Engagement für eine solidarische, gerechte und christlich fundierte Sozialpolitik“ endete der Generalvikar seine engagierte Predigt und schloss mit den Worten: „Wir brauchen Sie – die Kirche von Regensburg braucht Sie und dankt Ihnen. Gott segne Eure Arbeit!“

Nach dem Gottesdienst trugen KAB-Mitglieder die Jubiläumskerzen der einzelnen Kreisverbände sowie die historische KAB-Fahne aus Arzberg (die älteste KAB-Fahne der Diözese) aus der festlich geschmückten Kirche zum Landgasthof Burkhard.

Dort begrüßte Diözesanpräses Stephan Rödl die vielen Gäste aus Nah und Fern und freute sich besonders, dass die bayerische Sozialministerin der Einladung nach Wernberg gefolgt war.

Nach Grußworten von Bürgermeister Konrad Kiener und Landrat Thomas Ebeling würdigte Ministerin Ulrike Scharf in ihrer Festrede die Bedeutung der KAB als einer der großen Sozialverbände in Deutschland. Sie zeigte sich beeindruckt, wie sehr sich die KAB seit 175 Jahren für die Menschen, für gute Arbeit, für Familien und soziale Gerechtigkeit einsetzt und bat darum, dieses Engagement auch künftig weiterzuführen, gerade in einer Arbeitswelt, die sich in einem großen Wandel befindet. Ministerin Scharf betonte, der Sozialstaat brauche starke Sozialverbände für eine lebendige Demokratie und lobte die KAB, dass sie auch bei Meinungsverschiedenheiten mit der politischen Führung zwar hart, aber immer fair streite, zum Wohle der Menschen.

Sie erklärte die Notwendigkeit, nicht einen Wohlfahrtstaat, sondern einen Sozialstaat zu fördern, in dem die soziale Verantwortung der Kompass bliebe. Als Schwachstellen des aktuellen Systems, das rechten Parteien Aufschwung verleihe, nannte sie. das Rentenpaket 2 sowie das Bürgergeld. Die Sozialministerin plädierte für eine moderne, seriöse und gerechte Sozialpolitik, bei der sich Arbeit wirklich lohne, die Lasten fair verteilt würden und den Menschen wirklich sinnvoll geholfen werde, denn das Gefühl sozialer Ungerechtigkeit sei immer gefährlich.

Zum Abschluss gratulierte die Ministerin der KAB zum Jubiläum, dankte ihr für ihre wertvolle und unerlässliche Arbeit und bat sie darum, auch weiterhin ihre Ressourcen und ihre Kraft für ein gutes, soziales Bayern zu nutzen.

Die „Allianz für den Sonntag“, ein Zusammenschluss von kirchlichen Verbänden und Gewerkschaften, dem auch die KAB angehört, nutzte die Gelegenheit, um auf eine Protestaktion gegen die geplanten Änderungen des Ladenschlussgesetzes und Privilegien für sogenannte „Digitale Kleinstsupermärkte“ hinzuweisen:

Sie überreichten der Ministerin eine stattliche Anzahl von Postkarten an den Ministerpräsidenten Söder, mit denen die Unterzeichnenden gegen die Pläne der Regierung zur Aufweichung des Ladenschlussgesetzes und des Sonntagsschutzes protestieren.

Nach den Feierlichkeiten zum Gründungsjubiläum und einem gemeinsamen Mittagessen trafen sich die Delegierten der 13 Kreisverbände noch zum jährlichen Diözesanausschuss.

Bilder: KAB Regensburg